Als Rosi mein Leben rettete
2. Dezember, 2018 um 16:54 Uhr,
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In der seit Juni 1940 von deutschen Truppen besetzten Hauptstadt
Frankreichs begann Mitte August 1944 ein Generalstreik, dem ab 19. August ein offener Aufstand der französischen
Widerstandskämpfer folgte. Zu
dessen Unterstützung stießen alliierte Verbände in Richtung Paris vor.
Nachdem die Aufständischen den Großteil der Stadt kontrollierten
und die ersten alliierten Truppen deren Zentrum erreichten, kapitulierte der
deutsche Stadtkommandant Dietrich von Choltitz am 25. August 1944 unter
Missachtung ausdrücklicher Befehle Hitlers gegenüber französischen Kräften der
Résistance und den alliierten Truppen.
Mein - für mich - viel größeres Problem war damit aber noch nicht gelöst, denn
ich hatte damals – gerade ein Jahr jung – eine lebensbedrohende Amöbenruhr.
Alles, was mir gefüttert wurde, kam oh Graus, sofort wieder hinten raus. Als
ich von Tag zu Tag magerer und blasser wurde, hatte meine Mutter die rettende
Idee:
Da mein Vater aus einer Kutscherdynastie stammt, hatten meine
Eltern während des Krieges eine Stute namens Rosi und einen Wagen, mit dem sie,
immer wenn unsere Lebensmittel knapp
wurden, aufs Land „Hamstern“ fuhren. Und wie es der Himmel so wollte, säugte
Rosi gerade ein Fohlen.
Meine Mutter hatte offenbar davon gehört, welche große Heilkraft
Stutenmilch hat und gab sie mir, gerade als Paris von den Deutschen befreit
wurde, zu trinken. Und siehe da, mein geschädigter Darm liebte die Stutenmilch
so sehr, dass ich schon bald wieder völlig gesund wurde und so diese (damals
während des Krieges) lebensgefährliche Krankheit überlebte. Die erste Rettung
meines Lebens verdanke ich also einer Stute mit dem wunderschönen Namen „Rosi“!