Mein Geldwunder in höchster Not
Im Sommer 1997 erfuhr ich von einem geheimen Pakt der damaligen Großparteien, die Neutralität Österreichs abzuschaffen und dafür der NATO beizutreten. Vizekanzler Wolfgang Schüssel verglich die Neutralität bei jeder Gelegenheit mit Mozartkugel und Lipizzanern und Bundespräsident Thomas Klestil trat öffentlich für den NATO-Beitritt Österreichs ein.
Meine Freunde und ich wollten das nicht hinnehmen. Doch was kann eine kleine Gruppe schon tun gegen die Übermacht der Rüstungsindustrie und ihrer Handlanger. Na alles! Denn so lange die Welt steht, hat jede Veränderung immer zuerst in einer kleinen Gruppe begonnen.
Und so war es auch dieses Mal. Denn einer von uns hatte die grandiose Idee, dass wir bei den Bundespräsidentschaftswahlen 1998 einen eigenen, unabhängigen Kandidaten aufstellen und den Wahlkampf dann als „Bühne“ für unsere Friedensbotschaft nutzen.
Also machten wir einen „Schlachtplan“ und verteilten die Rollen. Die beste Eignung als Kandidat hatte ein ehemaliger Kammerbeamter, denn er beherrschte mehre Fremdsprachen und hatte ein ausgesprochen seriöses Auftreten. Die meiste Erfahrung im Spendensammeln hatte unser Kommerzialrat Heinz B. Schmutzer. Das hatte er schon bei unserem Neutralitätsvolksbegehren bewiesen. Und ich sollte meine Erfahrung als Organisator und Medienarbeiter einbringen.
Doch als wir dann Mitte November 1997 die Medien zu
unserer ersten Pressekonferenz im Presseclub Concordia in Wien eingeladen
hatten, bekam unser Kandidat (oder seine Frau?) kalte Füße und flehte uns an,
ihn von seiner Verpflichtung zur Kandidatur zu entbinden.
Also musste rasch jemand einspringen, der ebenfalls geeignet war, aber auch den Mut hatte, sich von den Medien „anpatzen“ zu lassen. Nachdem sich niemand anderer fand, der Kandidat sein konnte, es wollte und auch das Okay seiner Frau dafür bekam, fiel die Wahl schließlich auf mich. Damit hatte ich nun drei Jobs: Wahlkampfleiter, Medienmanager und Kandidat!
Mit den Geschichten, die ich in den darauf folgenden Monaten erlebte, kann ich ein ganzes Buch füllen. Entscheidend für unser Thema sind aber nur drei Dinge, dich sich nach der Bundespräsidentenwahl ergaben:
- Der NATO-Beitritt Österreichs war vom Tisch!
- Ich war als Alleinverdiener und Familienvater von drei schulpflichtigen Kindern völlig pleite
- und hatte auch keine Ahnung, woher demnächst wieder Geld herkommen könnte.
Okay, völlig pleite war ich noch nicht. Denn ich hatte immerhin noch 200 Schilling in bar. Das entspricht einer Kaufkraft von 40 Euro im Jahr 2018. Ein dazu passendes Sprichwort lautet „Geld verloren – wenig verloren, Gesundheit verloren – viel verloren, Mut verloren – alles verloren.“ So gesehen war ich also noch relativ reich. Denn meine Gesundheit war bestens und mein Mut ungebrochen.
Damit ausgestattet fuhr ich mit der Schnellbahn zu
einem Treffen mit unseren Wiener Wahlhelfern. Auf dem Weg dorthin stieg ich bei der Station Wien Mitte aus
und ging durch den Haupteingang der Bahnhofshalle auf die Landstraßer
Hauptstraße hinaus.
„Herr Nooowak!“ hörte ich da auf einmal von links eine raue Stimme schreien. „Ich hab Sie gewählt! Kommen’s her zu uns!“ Die raue Stimme gehörte einem dürren, schmuddeligen Obdachlosen, der sich mit anderen seinesgleichen um einen Würstelstand scharte.
Bundespräsidentschaftswahl 1998
„Oh!“ dachte ich. „Jetzt ziehe ich schon die Obdachlosen an! Was bedeutet das?“ Doch gleich wieder war ich in meiner Mitte, ging hin zu der Gruppe, und wir plauderten ein wenig.
„Hearst Oida“ redete mich schließlich der Rufer an. „I hob heut no nix g‘gessen. Host net an Fufzger für mi?“
„Okay“ dachte ich „ich habe heute schon zweimal etwas gegessen“. Also gab ich ihm die verlangten 50 Schilling, und er kaufte sich damit eine heiße Burenwurst mit Senf und ein Bier. Danach verabschiedete ich mich rasch und fuhr mit dem O-Wagen zu unserem Treffpunkt.
In unserem Lokal angekommen wurde ich von gut einem Dutzend meiner Wiener Freunde herzlich begrüßt und willkommen geheißen. Ich erzählte ihnen von meinen letzten Erlebnissen bis zum Wahltag und schilderte ihnen dann auch meine prekäre finanzielle Situation.
„Na
brauchen’s a Geld, Herr Nowak?“ fragte mich daraufhin jener frühere Kammerbeamte, der
ursprünglich kandidieren hätte solle.
„Ja, natürlich!“ antwortete ich. „Aber ich will mir
nix mehr ausborgen.“ Das hatte ich in letzter Zeit schon mehrmals getan.
„Nix ausborgen!“ erwiderte der Ex-Kandidat, zog eine dicke, dunkelbraune Brieftasche aus seinem Sakko, öffnete sie und legte einen Tausender auf den Tisch. Daraufhin waren die anderen auch nicht fad und legten alles an blauen, braunen und grünen Scheinen auf den Tisch, was sie dabei hatten – in Summe 5.000 Schilling!
Ich war so gerührt, dass mir fast schon die Tränen kamen und genoss den Abend mit meinen treuen Wahlhelfern dann als etwas ganz besonderes. Später in der Schnellbahn so gegen 22 Uhr dachte ich dann über alles nach, und schon bald kam mir eine wirklich zündende Idee:
„Das waren ja nur die Wiener, die mich und meine Familie gerade so reich beschenkt hatten. Was ist, wenn ich meinen Freunden in den Bundesländern einfach einen Brief schreibe und ihnen die Situation genauso schildere?“ Diese Idee stimmte mich so zuversichtlich, dass ich gleich nach dem Ankommen zuhause zu Bett ging und so fest einschlief, dass ich erst um sechs Uhr des nächsten Tages erwachte.
Gleich nach dem Duschen und Frühstücken setzte ich mich hin und schrieb über hundert Briefe mit dem gleichen Text. Kurz vor sechs brachte ich dann die Briefe zu unserem Postamt Ecke Schillerstaße / Badstraße in Mödling und war voller Erwartung, die nicht enttäuscht werden sollte. Denn was da in den nächsten zwei Wochen nach und nach herein trudelte, ergab in Summe etwa 50.000 Schilling!
Wieso haben meine Freunde und Wahlhelfer so viel gespendet? Was war ihre Motivation? Was ist da gelaufen? Nun, Ursache Nr. 1 war sicher das Gesetz des Rhythmus, dem z. B. Tag und Nacht sowie Ebbe und Flut folgen. Denn ich und meine Frau Edeltraud hatten sechs Monate lang alles gegeben, was wir geben konnten, und das mit Erfolg.
Als ich dann noch ohne jegliche Berechnung ein Viertel
meines Vermögens einem Obdachlosen schenkte, musste das Pendel zwangsläufig
in die andere Richtung schwingen. Denn die
ultimative Reichtums-Formel lautet:
„Gib, was du haben willst!“
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